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Eine spannende Sache
Die richtige Spannung ist beim Maschinensticken sehr wichtig. Ist die Spannung nicht richtig eingestellt, dann kann die Stickerei in einer kleinen Katastrophe enden. Ein paar einfache Fakten der Maschinenspannung können Ihnen helfen, Spannungsstörungen leichter zu beheben.
Die Standardeinrichtung der Fadenspannung beim Stickautomaten ist auf alle Stickgarne eingestellt. Moderne Kombigeräte haben eine automatische Fadenspannung, die sich auf die Stickarbeit einstellt. Sollte Ihre Maschine als Näh- und Stickmaschine dienen, ist es empfehlenswert, eine gesonderte Spulenkapsel zu kaufen. Markieren Sie diese, um sie unterscheiden zu können, und justieren Sie die Kapsel für die Maschinenstickerei etwas fester als für normales Nähen.
Grundsätzlich gilt beim Sticken, die Fadenspannung um die Hälfte zu reduzieren. Für Stickarbeiten mit der Nähmaschine sollte man die Oberfadenspannung auf Knopflochsymbol einstellen. Die Oberfadenspannung sollte in jedem Fall soweit reduziert werden (1-3), bis der Oberfaden auf der Unterseite sichtbar ist.
Die Unterfadenspannung sollte nach Möglichkeit nicht verändert werden. Die Spannung des Unterfadens ist richtig, wenn er gerade noch das Gewicht der Spulenkapsel trägt. Der Unterfaden sollte nicht dicker als das Stickgarn sein. Nicht geeignet sind glatte Viscose Garne. Bei der Nähmaschine sollte der Unterfaden im Uhrzeigersinn ablaufen. Beim Stickautomaten verhält es sich umgekehrt. Sollte der Unterfaden farbig sein, empfehle ich Ihnen das Baumwollstickgarn COTONA. Besonders geeignet sind speziell entwickelte Unterfäden, die bereits vorgespult sind.
Sie können aber dennoch die Spannung Ihrer Maschine überprüfen:
Fädeln Sie farbiges Nähgarn als Obergarn und weißes Garn als Unterfaden ein und nähen Sie drei „l" in Großbuchstaben. Sehen Sie sich jetzt die Rückseite an und prüfen Sie jetzt wie ausgewogen der Oberfaden zum Unterfaden ist. Der Unterfaden sollte jeweils nur ein Drittel der Buchstaben einnehmen und der Oberfaden sollte ihn auf der Rückseite umschlingen und die Kanten bedecken. Ist nicht genug Unterfaden sichtbar so sollten Sie überprüfen, ob der Oberfaden zu locker ist. Es kann aber auch bedeuten, dass der Unterfaden zu fest gespannt ist.
Justieren Sie beim Einstellen der Unterfadenspannung die Schraube an der Spulenkapsel nicht mehr als eine Vierteldrehung. Eine Drehung der Schraube gegen den Uhrzeigersinn löst die Spannung; Drehungen im Uhrzeigersinn erhöhen die Spannung. Prüfen Sie erneut die Ausgewogenheit der Spannung nach der Einstellung, indem Sie wieder drei „l" sticken.
Der benutzte Nähgarntyp kann ebenfalls das Spannungsgleichgewicht beeinflussen. Die Spannkraft von Rayon ist geringer als die von Polyester, daher müssen Sie eventuell die Spannung für Rayon etwas geringer (lockerer) einstellen. Polyesterfaden kann höhere Spannung vertragen und eine festere Spannung kann bei Polyester sogar dazu beitragen, dass sich keine Schlingen bilden. Metallfäden brauchen ggf. eine geringere Spannung, damit der Faden nicht reißt oder fasert.
Eine stumpf gewordene Nadel kann sich ebenfalls auf die Spannung auswirken, da sie den Unterfaden nicht richtig aufnimmt. Die Nähgeschwindigkeit ist ein weiterer Faktor. Ist der Unterfaden sichtbar oder die Kontur verschoben, dann ist meist die Fadenspannung zu hoch eingestellt. Wenn die Spannung zu fest erscheint, versuchen Sie, etwas langsamer zu sticken. Eventuell kann dies die Spannung verbessern.
Wichtig ist auch die zu bestickende Unterlage. Je nach Stoff wird die Fadenspannung leicht verstellt. Als Regel gilt: Um so feiner das bestickende Material ist, um so weniger Fadenspannung braucht es.
Die
Hobbyschneiderin
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Maschinensticken.